Ärzte brauchen Entlastung
TK macht Vorschläge, wie es funktionieren kann

Viele sind mit den Wartezeiten auf Arzttermine unzufrieden. Dabei sei Hamburg im Vergleich zu Flächenländern gut aufgestellt, was die Zahl der niedergelassenen Ärzte betreffe. Darauf weist die Techniker Krankenkasse (TK) hin und meint, dass es in jedem Fall für die Zukunft neue Vorschläge brauche.
Ein Vorschlag ist, ähnlich wie im Pflegesektor bald möglich, dass qualifiziertes Fachpersonal, in diesem Fall medizinisches, bestimmte Aufgaben übernimmt. Das würde in Hamburg gut ankommen, hat eine repräsentative Forsa-Umfrage der TK gezeigt. 83 Prozent der Hamburger würden diese Idee begrüßen.
„Um Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und die ambulante Versorgung besser zu organisieren und zukunftssicher aufzustellen, muss es den unterschiedlichen Gesundheitsberufen gesetzlich erlaubt werden, künftig mehr miteinander zu kooperieren“, fordert Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung. Hier sei der gesetzliche Rahmen noch zu eng.
Zudem benötige es aus Sicht der TK neue Regelungen für den Zugang zur ambulanten Versorgung. „Wir schlagen eine digital-gestützte, standardisierte Ersteinschätzung vor, bevor die Patientin beziehungsweise der Patient mit einem neuen Anliegen einen Arzt oder eine Ärztin aufsucht“, erklärt Puttfarcken.
Und so könnte es gehen: Wenn nötig, würden Hilfesuchende direkt in die Terminvermittlung des ärztlichen Systems gelotst. Hilfesuchende, die keine akute Arztbehandlung benötigen, könnten stattdessen ein digitales Serviceangebot bekommen oder durch qualifizierte medizinische Fachkräfte betreut und behandelt werden. „Auch Hausbesuche oder bestimmte Aufgaben wie ein Verbandswechsel oder die Erstellung von Versorgungsplänen sollten künftig vermehrt von qualifizierten Pflegekräften übernommen werden“, fordert die TK-Landeschefin.