Fake-Shops zocken Kunden ab
Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können Internetkäufer der Betrugsmasche entgehen.
Online-Shops bieten neben einer großen Produktpalette auch bequeme Bestellmöglichkeiten und werden daher von Kundinnen und Kunden gerne genutzt. Internet-Versandhandel erfreuen sich aber auch bei Kriminellen großer Beliebtheit.
Analysen des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen zeigen, dass Fake-Shops (gefälschte Online-Shops) im Internet zu einem Massenphänomen geworden sind. Doch auch Kriminelle nutzen das Internet, um Bürgerinnen und Bürger zu betrügen. Dabei setzen diese vermehrt auf Fake-Shops, also täuschend echt aussehende Verkaufsplattformen im Internet.
Täuschend echt
Die Strafverfolgung ist schwierig, weil sich die Server der Webseiten oft im Ausland befinden und die einzelnen Fake-Shops nur relativ kurze Zeit online sind. Die Geldströme fließen häufig nicht direkt auf Konten der Kriminellen, vielmehr bedienen sich die Betrügerinnen und Betrüger sogenannter Finanzagenten, die die Gelder zum Teil über diverse Zahlungsdienstleister nahezu anonym weitertransferieren und somit Geldwäsche betreiben. Um bei Aktionstagen oder beim allgemeinen Einkauf im Internet nicht auf einen Fake-Shop hereinzufallen, lohnt es sich, vor einem Kauf den Shop genau unter die Lupe zu nehmen und dabei die folgenden Kriterien zu beachten.
Achten Sie auf die Sprache!
Immer noch haben zahlreiche Fake-Shops ein Problem mit der deutschen Sprache. Übersetzungsprogramme sind zwar inzwischen besser geworden, jedoch wird die Qualität auf den weiteren Unterseiten im Shop vernachlässigt, wie zum Beispiel die AGB, die in schlechtem Deutsch oder in einer anderen Sprache verfasst sind.
Prüfen Sie das Impressum!
Nutzen Sie Suchmaschinen wie Google, um mehr über den Firmennamen, die Personen, Adresse oder Telefonnummer in Erfahrung zu bringen. Zudem finden Sie vielleicht auch Warnmeldungen anderer Käuferinnen oder Käufer, offizieller Stellen wie Polizei oder Verbraucherzentralen und Gütesiegelbetreiber. Auch Kartendienste (inklusive Street View) können eine erste Einschätzung ermöglichen. Wurde ein echter Online-Shop von den Tatverdächtigen kopiert und unter ähnlicher Webadresse ins Netz gestellt, kann es sein, dass man durch die Suche auch die echte Webseite des Anbieters entdeckt, auf denen bereits vor diesen Fake-Shops gewarnt wird. Vereinzelt informieren auch Hersteller selbst über seriöse Anbieter oder gefälschte Seiten.
Prüfen Sie Handelsregisternummer und Umsatzsteuer-ID!
Auf Externer Link:www.handelsregister.de kann zumindest kostenfrei die Existenz einer angegebenen Nummer geprüft werden. Konkrete Angaben jedoch können gegebenenfalls nur gegen Gebühr abgerufen werden. Ist die Nummer nicht vergeben, so ist dies ein Indiz für eine mögliche Fälschung. Gleiches gilt für die Umsatzsteuer-ID, die zumindest auf Externer Link:https://ust-id-pruefen.de/ auf ihre Gültigkeit geprüft werden kann. Doch Vorsicht: Positive Ergebnisse bedeuten nicht, dass der Shop auch echt ist. Betrügerinnen und Betrüger missbrauchen gern solche Angaben von echten Seiten.
Rufen Sie einfach mal an!
Ist auf der Webseite eine Rufnummer vergeben, fragen Sie telefonisch nach. Viele Fake-Shops erfinden Telefonnummern, die ins Leere führen. Vielleicht finden Sie in Online-Telefonbüchern oder mittels Suchmaschine weitere Rufnummern für eine Kontaktaufnahme.
Lassen Sie sich nicht vom „s“ in https blenden!
Das „s“ steht lediglich für eine verschlüsselte Verbindung. Die von Ihnen eingegebenen Kundendaten werden sicher übertragen. Vor vielen Jahren waren die entsprechenden Zertifikate nur mit viel Aufwand und Prüfung zu bekommen. Mittlerweile werden diese auch kostenfrei und ohne Prüfung angeboten.
Vorsicht bei Vorkasse!
Suggeriert der Shop mit zahlreichen Logos verschiedene Zahlungsarten und bleibt am Ende des Bestellvorgangs aber nur die Option Vorkasse, womöglich auf ein Bankkonto im Ausland, übrig, dann sollten Sie das Geld an einen unbekannten Verkäufer nicht überweisen.
Passt die Webadresse zum verkauften Produkt?
Immer wieder reaktivieren die Tatverdächtigen alte, bereits von anderen Inhabenden gekündigte Domainnamen, um in Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Verkauft zum Beispiel. eine Webseite, deren Adresse ein Restaurant oder Architekturbüro vermuten lässt, plötzlich Damenhandtaschen oder Elektronik-Artikel, ist Wachsamkeit geboten!
Machen Sie die Gegenkontrolle bei Gütesiegeln!
Die Kriminellen nutzen gern erfundene Gütesiegel und Kundenbewertungen. Immer wieder werden auch echte Logos widerrechtlich auf den Webseiten dargestellt. Ist ein Logo vorhanden, so sollte man es anklicken, um zur echten Seite des Anbieters weitergeleitet zu werden und das aktuelle Zertifikat gegenprüfen zu können. Ein weiteres Indiz für einen Fake-Shop: gefälschte Kundenbewertungen und –Meinungen. Sich allein auf die ausschließlich positiven Bewertungen innerhalb eines Shops zu verlassen, ist gefährlich.
Scheinbar seriös
Das Schnäppchen und die Verfügbarkeit locken in die Falle. Professionelle Fake-Shops ködern Konsumierende nicht zwingend mit preislich besonders attraktiven Angeboten, sondern auch mit Waren zu normalen Preisen, um den Anschein eines seriösen Shops zu wahren. Dazu werden gerne Produkte angeboten, die scheinbar in anderen Online-Shops vergriffen sind, für die es zeitlich begrenzte Rabatte mit Countdown oder kurzfristige Liefermöglichkeiten gibt.