Kategorie VdK-Zeitung Tipp Gesundheit

Hitze-Prognosen beunruhigen jeden Zweiten

Von: red

Hamburger leiden stärker unter Hitzewellen als andere Bundesbürger

Ein Balkon mit zwei aufgespannten großen Sonnenschirmen.
Oft fehlen Schattenspender, die effektiv für Kühle in den Räumen sorgen. © stock.adobe.com/blende11.photo

Schwüle, drückende Luft, dazu Außentemperaturen von 30 Grad und mehr: Langanhaltende Hitzeperioden machen den Menschen in Deutschland zu schaffen. Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg haben ergeben, dass die Bevölkerung in Hamburg sogar noch etwas mehr unter dieser Entwicklung als der Bundesdurchschnitt leidet.

Ergebnisse der AOK-Umfrage

Bei einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung der AOK haben 45,1 Prozent der Menschen in Deutschland angegeben, dass ihnen die von Klimafachleuten prognostizierte Zunahme von Hitzewellen Sorgen bereitet. Im teils dicht besiedelten Hamburg sagen das 50,3 Prozent – also jede und jeder Zweite.

Die große AOK-Umfrage zeigt außerdem, dass mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland (38,5 Prozent) bereits jetzt gesundheitlich schlecht mit anhaltender Hitze und Temperaturen jenseits der 30 Grad zurechtkommt. Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg belegen, dass auch in diesem Punkt die Betroffenheit in Hamburg sogar noch etwas größer ist: Hier gaben vier von zehn Befragten (41,8 Prozent) an, schon derzeit nicht gut mit Hitzewellen umgehen zu können.

Besonders ältere Menschen über 65 Jahren fühlen sich von Hitzewellen gesundheitlich gefordert: Deutschlandweit sehen 41,2 Prozent darin für sich eine Schwierigkeit. Diese Bevölkerungsgruppe macht sich auch die meisten Sorgen (48,5 Prozent) angesichts der von Expertinnen und Experten prognostizierten weiteren Zunahme von Hitzewellen.

Bei der Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der AOK durchgeführt hat, wurde auch gefragt, über welche konkreten gesundheitlichen Beschwerden die Menschen in Hitzezeiten klagen: Mit Abstand am häufigsten wurde Erschöpfung genannt (45 Prozent), gefolgt von Kopfschmerzen (17 Prozent) sowie Schwindel und Übelkeit (15 Prozent). Als Strategien im Umgang mit den Belastungen setzen 73 Prozent auf eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme, 55 Prozent dunkeln die Fenster ab und 38 Prozent nehmen vor allem leichte Mahlzeiten zu sich.

„Die Sensibilität für das Thema Hitze ist groß, gerade bei älteren Menschen, deren Gesundheit während anhaltender Hitzeperioden besonders gefährdet ist. Strategien zum Umgang mit diesem Gesundheitsrisiko – in Deutschland das größte durch den Klimawandel verursachte – sind wichtig, denn in den kommenden Jahren wird das Risiko noch zunehmen“, sagt Gesundheitswissenschaftlerin Anja Nacken, die bei der AOK Rheinland/Hamburg den Stabsbereich Nachhaltigkeit leitet.

Gefahren und Tipps

Die Internetseite Externer Link:www.aok.de/pk/hitzeschutz informiert über häufig unterschätzte Gesundheitsgefahren durch Hitze. Dort ist das Video „6 Tipps, um einen kühlen Kopf zu bewahren“ zu sehen, in dem der Arzt und Youtuber Doc Felix Infos zum Umgang mit Hitzeperioden gibt.

Individuelle Fragen von AOK-Versicherten werden am medizinischen Hitzetelefon von AOK-Clarimedis unter der Hotline 0800 1 265 265 beantwortet. Hier kümmert sich ein Team aus medizinischen Expertinnen und Experten 24 Stunden am Tag um alle Fragen zu Diagnosen, Therapien und Symptomen. Darüber hinaus stellen die Medizinerinnen und Mediziner Möglichkeiten vor, um der Hitze entgegenzuwirken.

„Mit Informationsangeboten wie dem medizinischen Hitzetelefon von AOK-Clarimedis wollen wir insbesondere ältere und chronisch kranke Menschen und deren Angehörige erreichen, um möglichst gut auf Hitzewellen vorzubereiten und damit umzugehen. Zum Beispiel sollten spezielle Aspekte zur Lagerung und Dosierung von Medikamenten beachtet werden“, sagt Gesundheitswissenschaftlerin Nacken.