Inklusive Kulturführungen für Zuhause
Wie funktioniert „Bei Anruf Kultur“ und wer kann mitmachen?

Telefonführungen sind für jeden zugänglich
Längst nicht jeder hat die Möglichkeit, persönlich an einer Führung im Museum teilzunehmen. Auf kulturelle Inhalte verzichten muss man deshalb trotzdem nicht. Durch Erklärungen am Telefon werden Galerien, Theater oder Kirchen für alle zugänglich gemacht.
„Bei Anruf Kultur“ richtet sich an Menschen, die Ausstellungen, Rundgänge, Aufführungen oder andere kulturelle Angebote visuell nicht live erleben können – zum Beispiel, weil sie blind oder sehbehindert sind, weil sie nicht mobil sind, im Pflegeheim leben oder der Weg weit oder zu beschwerlich ist. Auch Menschen, die Probleme, haben sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten oder sich einen Besuch finanziell nicht leisten können, werden über dieses Angebot angesprochen.
Mehr als 100 Museen und Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet bieten über „Bei Anruf Kultur“ inklusive Telefonführungen von zuhause aus an. Darunter sind Highlights wie die Pinakothek in München, die Bundeskunsthalle in Bonn, das aktuell geschlossene und bis 2037 nicht vollständig besuchbare Pergamonmuseum in Berlin oder die Elbphilharmonie in Hamburg.
Kostenfreie Teilnahme
Das Prinzip ist einfach: Die Anmeldung erfolgt über die Internetseite oder telefonisch. Nach der Buchung erhalten die Teilnehmenden ihre Zugangsdaten, mit denen sie sich am Veranstaltungstag in die Telefonführung einwählen können. Eine professionelle Kulturvermittlung aus dem jeweiligen Museum führt sie dann 60 Minuten am Telefon durch die Ausstellung und beschreibt die visuellen Inhalte, Räumlichkeiten und Kunstwerke. Die Teilnahme ist kostenlos.
Tipp – Besondere Führung im Oktober
Unter den vielen Museumsterminen von „Bei Anruf Kultur“ im Oktober ist eine besondere Führung des Museums für Hamburgische Geschichte. Es geht um ein Großereignis Ende des 19. Jahrhunderts in der Hansestadt.
Als die Hamburger am 5. Mai 1842 aufwachen, spricht sich der Brand schnell herum. Viele sind schon durch das Sturmläuten der Hauptkirchen wach geworden, nicht wenige haben sich zum Ort des Geschehens aufgemacht. Aber die meisten von ihnen vertrauen auf ihre moderne Feuerwehr, die gegen die Flammen doch keine Chance haben, um die bis dahin größten Brandkatastrophe in der Geschichte der Stadt zu verhindern. Ganze drei Tage dauert es, den verheerende Brand, der das mittelalterliche Hamburg fast komplett zerstörte, zu löschen. Der Grund für das Ausmaß der Katastrophe war eine fatale Fehlentscheidung.
Zuhörerinnen und Zuhörer können sich per Telefon mit an den Tatort und auf Spurensuche begeben, am Freitag, 17. Oktober, von 16 bis 17 Uhr. Sie werden begleitet von Karin Yuka Sammer.
Anmeldung und Infos
Anmelden können sich Interessierte „Bei Anruf Kultur“ per E-Mail (buchung@beianrufkultur.de) oder unter der Telefonnummer (0 40) 20 94 04-36.
Das Monatsprogramm ist auf Externer Link:www.beianrufkultur.de zu finden oder lässt sich unter der Telefonnummer (0 40) 20 94 04-69 erfragen.