Mehr Patientensicherheit dank Medikationsplan
Hilfreiche Auflistung zur Anwendung der Arzneimittel – BAGSO-Initiative klärt auf
Morgens vor dem Frühstück eine Tablette für die Schilddrüse, morgens und abends je eine Tablette gegen den Bluthochdruck. Und vor den Mahlzeiten jeweils eine Diabetesspritze. So oder ähnlich sieht der Alltag vieler Menschen aus. Um da den Überblick zu behalten, kann ein Medikationsplan hilfreich sein.
Gerade im Alter oder bei einer längeren Krankheit müssen oft mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden. Dabei alle Zeiten für die jeweilige Einnahme im Blick zu haben, ist gar nicht so einfach. Die Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) will zu diesem Thema aufklären und für mehr Sicherheit bei der Arzneimittelvergabe sorgen.
Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO, rät, auf Vollständigkeit im Medikationsplan zu achten: „Patientinnen und Patienten sollten verstehen, warum sie ein Medikament anwenden. Daher ist es wichtig, dass auch der Grund im Medikationsplan mit aufgeführt wird.“ Damit seien Betroffene besser über ihre Diagnose informiert und könnten über ihre Behandlung mitentscheiden. Das sei eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.
Im Medikationsplan sind in einer übersichtlichen Tabelle alle Medikamente und deren Wirkstoffe aufgelistet. Eingetragen wird auch, wann und in welcher Stärke und Form (Tabletten, Pflaster oder Lösung) das Arzneimittel einzunehmen ist. Außerdem wird festgehalten, aus welchem Grund es verschrieben wurde, zum Beispiel wegen Herzschwäche oder gegen Schmerzen. Übrigens sollten auch freiverkäufliche Mittel dort notiert werden.
Im Normalfall wird der Plan vom Hausarzt oder einem Facharzt ausgestellt. Wer drei oder mehr Arzneimittel über mindestens vier Wochen einnimmt, hat darauf Anspruch und sollte seinen Arzt dazu ansprechen. Wer weniger Medikamente einnimmt, kann sich einen Medikationsplan selbst erstellen. (Mehr Informationen dazu im Kasten.)
Wichtig ist, den Medikationsplan bei jedem Arztbesuch mitzunehmen. Auch für die Apotheke ist er eine wichtige Informationsquelle, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden, die zum Teil sehr gefährlich werden können. In Notfallsituationen ist diese Auflistung ebenfalls hilfreich, denn sie gibt den Sanitätern einen schnellen Überblick über eingenommene Medikamente.
PLAN ONLINE
Wer keinen Anspruch auf einen vom Arzt erstellten Medikationsplan hat, kann sich diesen selbst zusammenstellen.
Ein solcher Plan ist auch online abrufbar – zusammen mit weiteren Informationen zu diesem Thema, unter Externer Link:www.medikationsplan-schafft-ueberblick.de