Kategorie VdK-Zeitung

Mehr Sicherheit im ÖPNV

Von: red

Der HVV arbeitet seit einem Jahr an einem Sicherheitskonzept – Jetzt startet „Gemeinsam für mehr Zivilcourage“

Sicher unterwegs in U-Bahnhöfen
Wer auf dem U-Bahnhof Hilfe benötigt, findet an den Info-Säulen einen Notruf-Knopf. © hvv/Frank Siemers

Ist der Nahverkehr sicher? In München hat eine Umfrage unter jungen Menschen gerade erst gezeigt: Nur die Hälfte können diese Frage mit „Ja“ beantworten. Die andere Hälfte fühlt sich, zumindest in den Abendstunden, unsicher und meidet Fahrten mit Bus und U-Bahn. Was in München noch heiß diskutiert wird, hat die HVV vor einem Jahr angegangen. Im Herbst 2024 hat sie die Kampagne „Sicher unterwegs im hvv“ gestartet. Dazu gehören zahlreiche Angebote sowie Tipps und Informationen. Seit kurzem gibt es auch einen Workshop.

Ein Angebot, das Sicherheit vermitteln soll, ist in Kooperation mit dem Verein „Heimwegtelefon“ entstanden. Wer sich abends oder nachts unterwegs unsicher fühlt, kann die kostenlose Rufnummer 0800 46 48 46 48 wählen und sich auf dem Nachhauseweg telefonisch begleiten lassen. Angerufen werden kann der Begleitservice von Sonntag bis Donnerstag zwischen 21 Uhr und 24 Uhr sowie am Freitag und Samstag von 21 Uhr abends bis 3 Uhr nachts. Geschulte Ehrenamtliche sind am anderen Ende der Leitung. Als persönliche Ansprechpartner sollen sie den Anrufenden ein beruhigendes Gefühl auf dem Heimweg vermitteln.

Shuttle

Wer mehr Unterstützung braucht, kann auf der Nachhausefahrt neben Bus und Bahn ein weiteres, flexibles und bedarfsgerechtes Verkehrsmittel nutzen. Was sich On-Demand-Service nennt, lässt sich über die hvv-App buchen. Zu den Anbietern gehören MOIA, elbMOBIL und hvv hop. Ein Shuttle holt die Fahrgäste an der gewünschten Haltestelle ab und bringt sie sicher nach Hause. Laut Anbieter geht das alles ohne lange Vorlaufzeit.

Für den Weg im öffentlichen Nahverkehr, in den Haltestellen und Verkehrsmitteln, erklärt die Online-Plattform „Sicher unterwegs im hvv“, wie man sich auf dem Heimweg zur eigenen Sicherheit verhalten kann. Zu den wichtigsten Tipps gehört: Mitreisende direkt ansprechen und um Hilfe bitten; an belebten Orten aussteigen, wenn man sich verfolgt fühlt; im Zweifel immer den Notruf 110 wählen. Bei der Erstellung der Tipps hat der HVV eng mit den Experten für Kriminalprävention und Opferschutz beim Landeskriminalamt Hamburg zusammengearbeitet. 

Workshops

Wer anderen helfen möchte, kann sich schulen lassen. Der HVV hat unter dem Stichwort „Zivilcourage“ dazu ein neues Konzept erarbeitet, gemeinsam mit der Sicherheitssparte der Deutschen Bahn, der Hochbahnwache, der Polizei Hamburg und dem Verein Weisser Ring. Grundlage waren Ergebnisse aus einer deutschlandweiten Studie des Lehrstuhls für Sozialpsychologie und Persönlichkeitspsychologie der Bergischen Universität Wuppertal. 67 Prozent der Befragten hatten in herausfordernden Situationen nicht gehandelt. 

Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Zivilcourage” bietet der HVV seit kurzem spezielle Workshops an. Sie sind zugeschnitten auf den Alltag im öffentlichen Nahverkehr. Die Workshops sollen den Teilnehmenden praktisch vermitteln, wie sie Situationen realistisch einschätzen und danach handeln können. 

Sicher unterwegs im hvv

Alle Informationen, Tipps, Termine und anschauliche Videos auf

Externer Link:www.hvv.de/sicherunterwegs

Sicher unterwegs in der U-Bahn.
Auch in der U-Bahn gibt es einen Hilfeknopf. Im Notfall lässt sich der Zug auch abbremsen. © hvv/Frank Siemers