Patienten versprechen sich Vorteile

Von: red

Die ePA wird in Hamburg schon länger getestet – Es gibt erste Ergebnisse

Medizinische Unterlagen wurden bisher überwiegend händisch übergeben.
Der Botendienst hat dank ePa ein Ende: Patienten müssen ihre Unterlagen nicht mehr persönlich bei Arzt oder Klinik abgeben. © stock.adobe.com/thodona

Akzeptanz der elektronischen Patientenakte (ePA)

Seit mehr als 100 Tagen ist die elektronische Patientenakte (ePA) für alle Arztpraxen bundesweit verfügbar. In Hamburg wurde sie schon zu Beginn des Jahres eingeführt. Doch wie ist die Akzeptanz und was versprechen sich die Nutzer von der ePA?

Damit mehr Versicherte den Zugriff für ihre ePA auf ihrem Smartphone einrichten, braucht es noch einen deutlich nutzerfreundlicheren Anmeldeprozess als bisher“, meint Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Denn die Akzeptanz sei eigentlich hoch bei den TK-Patientinnen und -Patienten. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage der TK würden sich 84 Prozent ihrer Versicherten große oder sehr große Vorteile von der ePA versprechen. 

Modellregion

In Hamburg und Umgebung sei die ePA im Versorgungsalltag bereits angekommen, berichtet Markus Habetha, Projektleiter der Hamburger Modellregion TIMO. „Wir konnten zeigen, dass die ePA im Versorgungalltag funktioniert. Schon jetzt kommt vor allem die Medikamentenliste bei Arztpraxen, Apotheken und Kliniken gut an.“ Alle Beteiligten wünschten sich jedoch, dass die ePA nun intensiv genutzt werde.

Denn: Die ePA könne auch bei der Zusammenarbeit innerhalb der Ärzteschaft unterstützen. Die Forsa-Umfrage zeigt: 45 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger haben schon mindestens einmal eine Situation erlebt, in der die medizinische Behandlung aus ihrer Sicht nicht so verlief, wie sie es sich gewünscht hätten. Zum Beispiel betraf das die Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, Facharzt, Physiotherapiepraxis, Krankenhaus, Pflegedienst oder Pflegeeinrichtung.

„Diese persönlichen Erfahrungen unserer Versicherten nehmen wir ernst“, sagt Puttfarcken. „Wichtig ist natürlich zum einen, dass es einen gut funktionierenden Informationsfluss zwischen Hausarzt und Facharzt gibt. Zum anderen fehlt oft die Einbindung der Patientinnen und Patienten, gerade wenn sie selbst keinen guten Überblick über ihre eigenen Befunde haben.“ Gerade hier könne die ePA unterstützen. Mit ihr hätten Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, Befunde und Medikamentenverordnungen einzusehen. Auf diese Weise ließen sich unnötige Doppeluntersuchungen reduzieren und Wechselwirkungen zwischen Medikamenten verhindern. Hinzukomme, dass die Patienten nicht mehr die Rolle eines Boten einnehmen müssten, so Puttfarcken. Gemeint ist, dass bisher Befundberichte beispielsweise zwischen Ärzten vom Patienten hin- und hertransportiert werden mussten.