Kategorie VdK-Zeitung Tipp Behinderung

Neues Angebot "Verfahrenslotsen" wird gut angenommen

Von: red/syk

Verfahrenslotsen begleiten junge Menschen mit Behinderung durch den Zuständigkeiten-Dschungel.

Ein Mädchen und ein Junge mit einer Betreuungsperson arbeiten an einem Tisch mit Lernblättern.
Die Förderbedarfe sehen bei jedem Kind anders aus. © Andi Weiland/www.andiweiland.de

Für junge Menschen mit Behinderung und ihre Familien gibt es seit dem 1. Januar mit den Verfahrenslotsen auch in Hamburg ein neues Beratungs- und Unterstützungsangebot. Die Verfahrenslotsen beraten und begleiten junge Menschen mit drohender oder vorliegender Behinderung sowie ihre Eltern, Pflegeeltern, Personensorge- und Erziehungsberechtigten. Darüber hinaus unterstützen sie die Hamburger Jugendhilfe bei der Erarbeitung neuer Konzepte.

Inklusive Jugendhilfe – Verfahrenslotsen in Hamburg

Die Verfahrenslotsen sind ein zentraler Baustein des 2021 verabschiedeten Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG), mit dem die inklusive Jugendhilfe auf dem Weg gebracht wurde. Ab 2028 sollen die Jugendämter für alle jungen Menschen mit und ohne Behinderung zuständig sein und Hilfen aus einer Hand gewähren. Die Verfahrenslotsen unterstützen die Behörden und Ämter in diesem Entwicklungsprozess. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie helfen bei der Beantragung von Leistungen der Eingliederungshilfe, bieten Orientierung in den verschiedenen Reha-Verfahren und geben Informationen über weitere Hilfs- und Beratungsangebote. 

Begleitung vor Ort

Auf Wunsch begleiten die Verfahrenslotsen die Familien auch zu behördlichen Terminen und setzen sich dafür ein, dass der individuelle Teilhabe- und Unterstützungsbedarf erfüllt wird. Außerdem kooperieren die Verfahrenslotsen unter anderem mit Kitas, Schulen sowie deren Beratungs- und Unterstützungssystemen.

„Junge Menschen mit Behinderungen haben oftmals sehr unterschiedliche Hilfe- und Förderbedarfe, für die eine Vielzahl von Stellen zuständig sind. Die Verfahrenslotsen helfen ihnen, in diesem Zuständigkeiten-Dschungel die richtigen Unterstützungsangebote zu finden“, sagt Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer. Die Verfahrenslotsen würden dafür sorgen, dass die jungen Menschen zu ihrem Recht kommen und die ihnen zustehenden Leistungen tatsächlich erhalten. Damit leisteten die Lotsen einen wichtigen Beitrag zu mehr gleichberechtigter Teilhabe von jungen Menschen mit Behinderung.

„Obwohl die Verfahrenslotsinnen und -lotsen ein gänzlich neues Angebot sind, werden sie bereits gut angefragt“, berichtet Senatssprecher, Wolfgang Arnhold, kurz nach dem Start. Das Lotsenteam sei aber noch in der Aufbauphase. Alle Verfahrenslotsen arbeiteten hauptamtlich. „In den ersten zwei Monaten wurden rund 50 Klientinnen und Klienten beraten – mit zunehmender Tendenz. Sehr häufig werden die jungen Menschen von ihren Eltern, Pflegeeltern oder auch anderen Sorge- beziehungsweise Erziehungsberechtigten begleitet“, so Arnhold auf Nachfrage der Redaktion.

Das neue Beratungsangebot ist kostenfrei, unabhängig und vertraulich. Der Kontakt ist auf verschiedenen Wegen möglich (siehe Kasten). Nach dem Erstkontakt wird gemeinsam ein zeitnahes persönliches Beratungsgespräch vereinbart. Auf Wunsch sind auch Hausbesuche und Videoberatungen möglich. 

Kontakt und Infos

Erste Kontaktaufnahme über die 

- Lotsenhotline (0 40) 4 28 63 49 00

- oder auch per E-Mail Externer Link:verfahrenslotsen@soziales.hamburg.de

Weitere Informationen zum Beratungsangebot unter Externer Link:www.hamburg.de/verfahrenslotsen