Videosprechstunden wieder beliebter
TK verzeichnet in Hamburg einen deutlichen Anstieg – Welche Facharztgruppen liegen vorne?

In Hamburg finden wieder mehr Videosprechstunden statt. Im Jahr 2024 stieg die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent und damit auf rund 39.200 Videosprechstunden. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).
Seit dem Höchstwert im Jahr 2021 mit rund 68 300 digitalen Behandlungen war die Inanspruchnahme zunächst wieder gesunken (2022: 47 200; 2023: 35 100, beide gerundet). Zum Vergleich: Bundesweit stieg die Anzahl der Videosprechstunden im Jahr 2024 um 23 Prozent; insgesamt wurden hier rund 711 000 Videosprechstunden für TK-Versicherte abgerechnet.
Vorteile
„Es ist sehr erfreulich, dass die Videosprechstunde bei Ärztinnen und Ärzten und auch bei unseren Versicherten offenbar wieder beliebter wird“, sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Auch wenn nicht jedes Anliegen digital behandelt werden könne, habe eine Videosprechstunde in vielen Fällen doch einige Vorteile, so Puttfarcken. „Lange Wege zur Arztpraxis und das Warten im vollen Wartezimmer entfallen.“ Auch die Wartezeit auf einen Termin könne im Zweifel kürzer sein.
Mit rund 38 Prozent aller Videosprechstunden in Hamburg steht die Psychotherapie ganz oben auf der Liste. Auf Platz 2 und 3 der häufigsten Videosprechstunden in der Handestadt stehen die hausärztliche innere Medizin (19 Prozent) und die Allgemeinmedizin (15 Prozent). Weitere Fachgruppen, die digital behandelt haben, sind unter anderem die Frauenheilkunde (rund 4 Prozent), die hausärztliche Kinder- und Jugendmedizin (rund 2 Prozent) sowie die Orthopädie und Unfallchirurgie (rund 2 Prozent). „In allen Fachgruppen fanden im vergangenen Jahr mehr Videosprechstunden statt“, freut sich Puttfarcken. „Den größten Anstieg um fünf Prozentpunkte sehen wir bei den hausärztlich tätigen Internistinnen und Internisten.“
Forsa-Umfrage
Wie sie einfacher und schneller einen Termin bei Haus- und Fachärzten bekommen können, beschäftigt viele in Hamburg. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK in Hamburg stimmten 95 Prozent der Aussage zu, dass dies einen wichtigen Stellenwert in der Gesundheitspolitik in den nächsten Jahren einnehmen soll. „Um die Wartezeiten auf einen Arzttermin zu verkürzen und die Qualität in der Versorgung zu erhöhen, fordern wir eine standardisierte, digital gestützte Ersteinschätzung der medizinischen Anliegen“, betont deshalb die Hamburger TK-Chefin. So könnten alle schneller den für sie richtigen Behandlungspfad einschlagen. „Ob der Arzttermin anschließend per Videosprechstunde stattfindet, sollte zumindest eine Alternative zum Besuch in der Praxis sein“, meint Puttfarcken.