Kategorie VdK-Zeitung Erwerbsminderungsrente Gesundheit

Wenn die Seele streikt

Von: red

Psychische Erkrankungen bleiben weiterhin die häufigste Ursache für Erwerbsminderung

Angststörungen, Depressionen, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit: Immer mehr Menschen bekommen eine Erwerbsminderungsrente (EM-Rentekurz fürErwerbsminderungsrente) wegen einer psychischen Erkrankung. Haben im Jahr 2000 noch rund 51.500 Menschen erstmals eine EM-Rentekurz fürErwerbsminderungsrente wegen einer psychischen Erkrankung erhalten, waren es 2020 bereits rund 73.000. Das ist in diesem Zeitraum ein Anstieg um rund 42 Prozent.

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Orientierung und Gleichgewicht finden. © stock.adobe.com/Makuba

Die Entwicklung hält weiter an, auch wenn zuletzt die Zahlen nach der Corona-Pandemie wieder leicht rückläufig waren. 2022 entfielen rund 64.600 der knapp 164.000 erstmals gezahlten EM-Renten auf den Bereich „Psychosomatik und -therapie“. Das entspricht einem Anteil von 39,4 Prozent. Damit bleibt eine psychische Erkrankung weiterhin der Hauptgrund für den Bezug einer EM-Rentekurz fürErwerbsminderungsrente

Grund für diese Entwicklung ist laut Einschätzung der Deutschen Rentenversicherung (DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung), dass psychische Erkrankungen immer häufiger erkannt und diagnostiziert werden. Gleichzeitig sei die Stigmatisierung in der Gesellschaft bei dem Thema rückläufig. Die Sensibilisierung für das Thema habe in der Öffentlichkeit zugenommen, nicht zuletzt durch Medienberichterstattung über prominente Betroffene. „Als Folge werden psychische Erkrankungen heutzutage von Betroffenen eher offenbart“, so Professor Volker Köllner, Ärztlicher Direktor beim Reha-Zentrum Seehof. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bietet die DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung verstärkt spezifische medizinische Rehabilitationen für Versicherte mit psychischen Erkrankungen an. 

Erhebungen der Rentenversicherung verzeichneten hier eindeutig einen positiven Effekt: Auch zwei Jahre nach einer Rehabilitation wegen psychischer Störungen, zeigen die Zahlen der DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung, beziehen lediglich 17 Prozent der Betroffenen eine EM- oder Altersrente. Somit ermögliche eine Rehabilitation vielen psychisch erkrankten Versicherten dauerhaft erwerbstätig zu bleiben und verhindere so die Erwerbsminderung. Darüber hinaus beuge eine Rehabilitation der Chronifizierung der Erkrankung vor und sei mit einer besseren Lebensqualität verbunden.

„Wegen der Zunahme des Bedarfs an Rehabilitationen wegen psychischer Erkrankungen hat die Rentenversicherung die Behandlungsplätze in diesem Bereich in den letzten Jahren deutlich ausgebaut“, so Rüdiger Herrmann, Vorsitzender der Vertreterversammlung der DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung Bund. Darüber hinaus biete die Rentenversicherung mit ihrem Programm RV Fit auch Präventionsleistungen an, mit denen etwa bei ersten psychischen Beeinträchtigungen frühzeitig gegengesteuert werden kann. Damit solle das frühzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben vermieden werden.  
 

Weiterführende Links

Informationen zu den Angeboten der DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung sind online unter unter Externer Link:www.rv-fit.de und Externer Link:www.deutsche-rentenversicherung.de/reha zu finden.