Zeichen gegen Antisemitismus
Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft beim ersten jüdischen Neujahrsempfang in Hamburg

Am 23. September fand im Stavenhagenhaus in Groß Borstel der erste jüdische Neujahrsempfang statt. Zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger aus Diplomatie, Politik, Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um gemeinsam und unabhängig von Religion und Gemeindezugehörigkeit Rosch Haschana 5786 zu feiern.
Unter den Gästen war auch VdK-Landesvorsitzende Renate Schommer. Nach den einleitenden Worten von Armin Levy, Antisemitismus-Experte und Mitglied der Jüdischen Gemeinde Hamburg, folgte ein bewegendes Grußwort von Dr. Bettina Schomburg, Leiterin des Bezirksamts Hamburg-Nord. Weitere eindrucksvolle Beiträge kamen von Ulrike Zeising (Vorsitzende des Kommunalvereins Groß Borstel), Pastor Tobias Pfeifer (Beauftragter der Nordkirche für den christlich-jüdischen Dialog) und Shelly Meyer (jüdische Aktivistin und Bildungsreferentin). Auch Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal schickte eine Grußbotschaft, die zu Ehren des jüdischen Neujahrsfestes übermittelt und verlesen wurde – verbunden mit ihren Wünschen für Jüdinnen und Juden sowie für das jüdische Leben in Hamburg.
Musikalisch wurde die Veranstaltung von Hamburger Künstlerinnen und Künstlern wie Leon Gurvitch (Klavier), Mark Kovnatskiy (Geige), dem Duo Boris Kosak (Klavier) und Julia Appel (Sopran) begleitet. Am Ende sorgte DJ Skafelnikov für Begeisterung auf der Tanzfläche.
Die Feier mit mehr als 200 Gästen hatten die Veranstalter der in der NS-Zeit verfolgten und ermordeten jüdischen Nachbarin Elsa Schickler (1877 Hamburg bis 1941 Riga) gewidmet. „Gerade in diesen unruhigen Zeiten ist es wichtig, ein Zeichen gegen den Antisemitismus zu setzen“, betonte VdK-Landesvorsitzende Renate Schommer nach der Veranstaltung.
Rosch Haschana ist der Geburtstag des Universums – der Tag, an dem Gott Adam und Eva erschuf – und wird als jüdisches Neujahrsfest gefeiert. Das diesjährige Neujahrsfest, Rosch Haschana 5786, begann bei Sonnenuntergang am Vorabend des 22. September und endete nach Einbruch der Dunkelheit am 24. September 2025. Zum Festessen gehören traditionell das runde Challa-Brot, das mit Rosinen gespickt ist, und in Honig getauchte Äpfel. Es werden am Abend Kerzen angezündet und die kreative Arbeit ruht.
