Kategorie VdK-Zeitung Inklusion Teilhabe

Kreative Ideen für einen inklusiven Arbeitsmarkt

Von: red

Hamburger Inklusionspreis zeichnet vier Firmen mit Vorbildcharakter aus

Bereits zum 21. Mal wurde der Hamburger Inklusionspreis an besonders engagierte Betriebe und Unternehmen verliehen. 

Jugendliche beim Rollstuhlskaten in einer Halle.
Beim Rollstuhlskaten wird auf spielerische Weise der Umgang mit dem Rollstuhl trainiert. © Thilo Schmuelgen/Aktion Mensch

Während eines Senatsempfangs würdigten Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank und die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, Ulrike Kloiber, die Gewinner.

Der Hamburger Inklusionspreis wird an Firmen verliehen, die sich in herausragender Weise für die Beschäftigung oder Ausbildung von Menschen mit Behinderungen einsetzen. 2024 wurde der Preis zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Vertrauenspersonen der Hamburger Wirtschaft und der Sozialbehörde vergeben. „Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigen deutlich: Inklusion ist keine Last, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil und ein wichtiger Schritt für eine Stadtgesellschaft, die wirklich alle Hamburgerinnen und Hamburger mitgestalten“, sagte Gleichstellungssenatorin Fegebank bei der Verleihung.

Den ersten Preis erhielt „Das Geld hängt an den Bäumen“. Das Unternehmen überzeugte die Jury durch seine Verbindung von Inklusion mit Klima- und Umweltschutz. Es bewirtschaftet nach eigenen Angaben 21 Hektar Streuobstwiesen, pflanzte über 15 000 Bäume, legt Wildblumenwiesen und Rhabarberfelder an und unterhält 16 Bienenvölker. Die geernteten Früchte werden zu Säften und Schorlen verarbeitet und in den Verkauf gebracht. Der Erlös finanziert die Arbeitsplätze. Nach eigenen Angaben haben 40 Prozent der Mitarbeitenden Einschränkungen physischer oder psychischer Natur. Von der Entstehung der Idee im Jahre 2008 bis zum aktuellen Zeitpunkt hat sich die Preisträgerin zu einer CSR-Plattform (Corporate Social Responsibility) entwickelt und sich über das gesetzliche Maß hinaus der Nachhaltigkeit verpflichtet.

Zweiter Preisträger ist das Meininger Hotel Hamburg. Es bildet in Zusammenarbeit mit der Hamburger Arbeitsassistenz Menschen mit Behinderungen aus. Teilweise werden auch neue Stellen für eine Weiterbeschäftigung geschaffen. Der Preisträger verfolgt laut Jury das Ziel, eine Vorbildfunktion im Bereich der Inklusion im Hotelbetrieb und darüber hinaus einzunehmen und vermittelt überzeugend, dass Vielfalt eine Bereicherung für das Hotel ist.

Mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurden die UKE-Guides. Die Jury bewertete das Projekt am Universitätsklinikum Eppendorf als ausbaufähig. Die Aufgabe der UKE-Guides besteht darin, Patientinnen und Patienten auf dem Klinikgelände die Orientierung zu erleichtern und diese bei Bedarf auch zu begleiten. Die UKE-Guides werden ausschließlich mit Menschen mit Behinderungen besetzt und von der Klinik sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sie leisten einen Beitrag zur Patientenorientierung im Krankenhaus und tragen laut UKE zum Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sowie zur Entlastung des Pflegepersonals bei. 

Wie auch in den Vorjahren wurde zusätzlich ein Innovationspreis vergeben. Gewinnerin ist Supr Sports mit „Sit ´n´ Skate”. In dieser inklusiven Initiative können Rolli-Fahrer das Skaten erlernen. Damit sollen sie bestmöglich auf die Hürden im Alltag mit Rollstuhl vorbereitet werden. Dies fördere das selbstbestimmte Leben der Betroffenen und sorge dafür, dass Rollstuhlfahrende in der Gesellschaft besser wahrgenommen werden. Die Initiative verfügt über ein inklusives Team und koordiniert verschiedene Rollstuhl-Angebote in Hamburg und an weiteren Standorten.