Kategorie VdK-Zeitung Behinderung

Neuer Aktionsplan für mehr Teilhabe

Anfang Januar hat Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer den neuen Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vorgestellt. Der Plan benennt acht zentrale Handlungsfelder, um die Rechte und Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen in Hamburg weiter zu stärken.

Eine Hilfsperson öffnet einer Frau im Rollstuhl eine große Tür.
Viele Schulen sind nicht barrierefrei. Das soll nach dem neuen Hamburger Aktionsplan nun anders werden. © Andi Weiland/Gesellschaftsbilder.de

Die UN-BRK ist seit 2009 geltendes Recht in Deutschland. In Hamburg erfolgt die Umsetzung durch eine Lenkungsgruppe in enger Zusammenarbeit mit der Senatskoordination für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Hamburg, Ulrike Kloiber, und der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG).

Der Landesaktionsplan, der inzwischen in seiner dritten Weiterentwicklung vorliegt, soll sich nun stärker an den Lebenswelten der 240.000 Menschen mit Behinderungen in Hamburg orientieren. Vorausgegangen war ein Beteiligungsverfahren unter dem Motto „Mit uns! Inklusion gestalten“. Dabei waren alle Hamburgerinnen und Hamburger aufgerufen, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Mehr als 1800 solcher Vorschläge kamen zusammen und wurden von den Behörden geprüft.

Im Handlungsfeld Inklusion soll nun das von der LAG betriebene Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg gestärkt werden. Seine Aufgabe ist es, Behörden, Vereine und Institutionen zu beraten. Die Expertinnen und Experten unterstützen bei Fragen in den Bereichen Verkehr, Hochbau, Stadtentwicklung oder Kommunikation. Durch ihre frühzeitige Einbindung sollen Planungsprozesse verbessert werden.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Handlungsfeld „Bildung von Anfang an“. Beim Schul-Neubau und bei -Sanierungsarbeiten soll Barrierefreiheit umgesetzt werden. Außerdem soll es eine inklusivere Neuausrichtung der Hamburger Jugendberufsagentur geben, um die Jugendlichen beim Übergang in den Beruf zu begleiten und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern.

Auf die Verbesserung der Gesundheitskompetenz setzt das Projekt „Irre Menschlich Hamburg“. Im Sinne eines gleichberechtigten Dialogs von Betroffenen, Fachleuten und Angehörigen will der Verein Stigmatisierung, Diskriminierung und soziale Ausgrenzung psychisch kranker Menschen abbauen und die Kommunikation und das Verständnis zwischen Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen fördern. Zudem soll die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit komplexen Behinderungen fester Bestandteil in Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle Gesundheitsberufe werden.

Weitere Handlungsfelder und Infos unter 
Externer Link:www.hamburg.de/mit-uns