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Zuhause sorglos alt werden

Mit Hilfsmitteln und Umbauten lässt sich die Sturzgefahr verringern – Der Verein Barrierefrei Leben bietet Beratung auf der IRMA 2024.

Das Bild zeigt eine gestürzte Frau. Die Frau sucht mit einer Hand halt am Gestell eines Badehockers.
Bei Stürzen im Badezimmer und WC sind ältere Senioren besonders gefährdet. © stock.adobe.com/toa555

Jeder fünfte Deutsche ist über 65 und gehört damit zur Altersgruppe der Senioren. Die weit überwiegende Mehrzahl von ihnen, 93 Prozent (rund 16 Millionen), lebt in den eigenen vier Wänden. Und jeder wünscht sich, dass das auch möglichst lange so bleibt. Das vertraute Umfeld gibt Sicherheit und sorgt für Lebensqualität.

Sturzvermeidung

Viele Senioren verkennen jedoch die Gefahr, die von einem Sturz im häuslichen Umfeld ausgeht. Aufgrund der nachlassenden Muskel- und Sehkraft sowie abnehmender Bewegungsfähigkeit kommt es laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts mit zunehmendem Alter häufiger zu Stürzen – mit schweren Folgen wie einer Hüftfraktur oder einem Beinbruch. 

Statistisch gesehen stürzt jeder Dritte über 65 Jahren einmal im Jahr, bei den über 90-Jährigen sind es sogar 50 Prozent, also jeder Zweite. Ein Drittel dieser Stürze endet mit einem Knochenbruch, ein Viertel mit einem Klinikaufenthalt. Oft ist danach, auch wegen der Mobilitätseinschränkungen, ein aktives, selbstbestimmtes Leben zu Hause nicht mehr möglich. 

Doch Stürze lassen sich vermeiden. Denn viele Unfälle passieren zu Hause: auf der Treppe, beim Aufstehen, im Bad oder beim nächtlichen Gang auf die Toilette. Da Senioren oft allein leben, werden sie bei Unfällen zudem häufig zu spät gefunden. Mit einigen einfachen Vorbeugungsmaßnahmen, angemessener regelmäßiger Bewegung und den richtigen Hilfsmitteln lässt sich das Risiko, von einem häuslichen Unfall betroffen zu sein, um etwa 30 bis 40 Prozent senken. 

Ältere Menschen neigen allerdings oft dazu, sich körperliche, motorische und oder Sinneseinbußen nicht eingestehen zu wollen, erklärt Susanne Wölk, Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins „Das Sichere Haus“ (DSH): „Vielen Senioren fehlt die Einsicht, dass sie manche Dinge ohne Hilfe nicht mehr schaffen.“ Überlegungen, sich Hilfsmittel für gewisse Dinge anzuschaffen, würden deshalb völlig abwegig erscheinen. Dabei sei es ganz normal, dass alltägliche Handlungen wie Schuhe zubinden oder Treppensteigen im Alter schwerer fallen. Geeignete Hilfsmittel stellten in vielen Bereichen eine große Erleichterung dar und würden erheblich zur Lebensqualität und häuslichen Sicherheit beitragen. Zu diesen Hilfsmitteln, die vielfach von den Kostenträgern bezahlt werden, gehören beispielsweise Notrufsysteme, Anti-Rutschmatten, höhen- und winkelverstellbare Betten, Rampensysteme und Aufzüge. Helfen kann aber auch ein Badezimmer-Umbau mit Haltegriffsystemen für Dusche und WC. Informationen bieten bundesweit diverse Beratungsstellen und Vereine, neben dem DSH auch die Deutsche Seniorenliga, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung oder das Deutsche Rote Kreuz.

Infos von Barrierefrei Leben e.V. am Stand D60

In Hamburg berät der Verein „Barrierefrei Leben – Beratung für barrierefreies Bauen und Wohnen“ und bietet vom 20. bis 22. Juni auf der Reha-Messe IRMA umfassende Informationen, auch zu den Kosten und zur Kostenübernahme sowie persönliche Beratung. Zu finden ist Barrierefrei Leben am gemeinsamen Stand mit dem VdK, im Messezentrum Hamburg, Halle A3, Stand D60. 

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